Vortrag Santiago Cirugeda (Recetas Urbanas/Sevilla)Preisverleihung Ideenwettbewerb "guten TAG Innsbruck"Der Abend widmet sich unterschiedlichen Formen subversiver urbaner Interventionen - von der künstlerisch, architektonischen, bis zu performativ, aktionistischen. Interventionen im urbanen Raum greifen soziale und politische Veränderungen auf, schärfen das Bewußtsein für daraus entstehende gesellschaftliche und räumliche Konflikte und bieten mögliche Lösungsvorschläge an. Durch aktives Eingreifen werden auf vielfältige Weise die Grenzen des öffentlichen Raums und das Potential der vorgefundenen Situation ausgelotet, sowie bestehende Vorstellungen und Strukturen von städtischen Räumen bildhaft aufgebrochen. Die temporäre Veränderung ermöglicht es den BewohnerInnen für eine begrenzte Zeit ihre unmittelbare Umgebung mit anderen Augen zu sehen und neu zu entdecken. Vermehrt sind auch Stadtentwicklungsprojekte zu beobachten, die urbane Interventionen als Planungs- und Gestaltungsinstrumente zu nutzen versuchen. Die subversiven urbanen Aneignungsstrategien des spanische Architekten und Künstlers Santiago Cirugeda scheinen gerade in einer Zeit zunehmender Regulierung und Reglementierung von öffentlichen Räumen von besonderem Interesse. Während Cirugeda Handlungsanweisungen in Form von "urbanen Rezepten" für alle StadtbewohnerInnen formuliert, fordert der Ideenwettbewerb "guten TAG Innsbruck" diese direkt dazu auf über temporäre Interventionen städtische (Rest-)räume zu aktivieren und sich verstärkt in die Entwicklung der eigenen Stadt einzubringen. Vortrag von Santiago Cirugeda (Recetas Urbanas/Sevilla) “Self-Build as a Strategy for Participatory Construction Processes”Santiago Cirugeda ist ein urbaner Aktivist, Künstler und Architekt. In seinen urbanenInstallationen und Performances spürt er zwischen den Zeilen der Baugesetze unerkannte gesetzliche Resträume auf und verschafft ihnen im Territorium des öffentlichen Raumes (il-)legales Asyl. Bei dem Projekt Kuva S.C. entstand aus einem Bauschutt-Container eine Kinderschaukel, eine Bühne oder eine Sitzgelegenheit für nachbarschaftliches Zusammensein im öffentlichen Raum. Cirugedas “urbane Rezepte” können von jedem Interessierten ohne architektonische Vorbildung ausgeführt und verbreitet werden und initiieren Räume subversiver Aneignung. In diesen als auch in seinen "Self Build" Projekten, wie der "Aula Abierta", "Pergola" oder das "Spider Office", die in einem kollektiven Prozess entwickelt werden, oftmals auch sebstfinanziert, hinterfragt er die Rolle des Architekten als alleiniger Autor. Die "Self Build" Architekturen werden aus wiederverwerteten und/oder wiederverwendeten Objekten und Materialien gebaut, die Räume werden sozial und kulturell tätigen Gruppierungen in städtischen Randlagen zur Verfügung gestellt. Cirugeda beschreibt seine Arbeit auch als "urbane und soziale Renovierung", die kostengünstige und für alle zugängliche Architekturen schafft.Santiago Cirugeda (Sevilla) entwickelt architektonische Projekte, ist journalistisch tätig und arbeitet in verschiedenen universitären und kulturellen Kontexten (Kurse, Workshops, Konferenzen, Ausstellungen, Diskussionen, etc.). 2003 gründet er das Architekturkollektiv Recetas Urbanas. Weiters beteiligt er sich an Forschungsprojekten über Notfallarchitektur.Preisverleihung und Präsentation ausgewählter Arbeiten des Ideenwettbewerbs "guten TAG Innsbruck"Guten TAG Innsbruck ist ein interdisziplinärer, urbaner Ideenwettbewerb, der ALLE Stadtinteressierten dazu einlädt den Innsbrucker Stadtraum mitzugestalten und aktiv an der Entwicklung der Stadt teilzunehmen. Die Aufgabe des Wettbewerbes besteht darin, brachliegende oder ungenutzte Räume im Innsbrucker Stadtraum zu entdecken und mit kleinen, temporärenInterventionen zu bespielen und zu aktivieren. Ziel des Wettbewerbes ist, durch die Aktivierung brachliegender Flächen Interaktion im öffentlichen Raum zu erzeugen und den Stadtraum vielfältiger und kreativer zu machen. Die Initiatoren des Wettbewerbes sind die Architekten und Stadtforscher DIStefan Brabetz, DI Gerald Haselwanter und DI Gunnar Ploner. Sie verfolgen das Ziel, städtische Themen in Innsbruck auf einer öffentlichen und partizipativen Ebene zu diskutieren und einen Beitrag zur Entwicklung einer vielfältigen und lebendigen Stadtlandschaft in Innsbruck zu leisten. “Guten TAG Innsbruck” wird von der Stadt Innsbruck im Rahmen der Stadtpotenziale 2013 und durch die Kulturförderung des Landes Tirol unterstützt. mehr auf: www.gutentaginnsbruck.comDie Veranstaltung findet im Rahmen der "being urban weeks" unter dem Titel "Wir sind Stadt - Taktiken im urbanen Ram" statt. Gefördert durch die Stadt Innsbruck im Rahmen der stadt_potenziale 2013, kulturimpulstirol und dem Bundeskanzleramt_Kunst. Nähere Informatione auf: www.being-urban.comSamstag 19:00Freier EintrittBarbetrieb
