Vortrag: Michael Cede Dienstag 8.04. 19:30

Tue, 08.04.14 19:30

Vom Komponieren und Entwerfen

  • Eine Veranstaltung der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs Landesgruppe TirolMichael Cedes fächerübergreifende Beschäftigung mit gemeinsamen Phänomenen von Architektur und Musik hat sich eigentlich ziemlich logisch aus seinem etwas eigenartigen, zweigleisigen „Bildungsweg“ ergeben.Es liegt  in der Natur jeder Kunstform, schon aus Angst vor geistiger Isolation, Vergleiche mit anderen Disziplinen herzustellen und v.a. Inspiration von benachbarten Künsten zu gewinnen.Die Bauhausschule von Weimar und Dessau war eine jener Gruppierungen, die die Architektur aus ihrer – der Musik dieser Zeit vergleichbaren – formalen Sackgasse der eklektizistischen, historisierenden Stile (Klassizismus, Historismus) und des Jugendstiles herausführen wollten und im Zuge dessen mehr Dialog und Wechselwirkung aller Kunstformen anstrebten.Angehende Architekten, Maler, Bildhauer wurden – etwa von Wassily Kandinsky – im Fach «Komposition» unterrichtet. Schließlich stehen Entwerfende, Komponierende, Schreibende, Malende vor derselben Aufgabe, eine Fülle von Einzelteilen zueinander in Beziehung zu bringen und ihnen zu einer Koexistenz zu verhelfen.Jede künstlerische Disziplin hat ihre spezifischen Schwerpunkte, diese zu erkennen und in die jeweilige eigene zu «übersetzen» kann ein sehr inspirierendes Unterfangen sein.György Ligetis Musik kann eine ebenso wunderbare – weil immaterielle – Vorlage für architektonisches Schaffen sein, wie Paul Scherbarts Literatur oder Wenzel Habliks Malerei.«Was das künstlerische Umsetzen neuer geistiger Strömungen betrifft, nahm im Laufe der Geschichte die Musik, ähnlich wie die  Malerei, gegenüber der Architektur immer mehr eine Vorreiterrolle ein, da sie unabhängig von der Schwerkraft, von Baubehörden, technischen Machbarkeiten etc. viel weniger Zwängen als die Architektur ausgesetzt ist und daher meist schneller und freier den „Zeitgeist“ in Kunst zu übersetzen vermag.Genau das ist auch der primäre Grund, warum ich der Meinung bin, dass die Beschäftigung v.a. mit „Neuer Musik“ für einen Architekten eine sehr lohnende sein kann.»Michael Cede versucht in seinem Vortrag mit zahlreichen – auch live gespielten - Tonbeispielen „architektonisches Interesse“ für Musik zu wecken und eine gewisse Sensibilität für die „Welt der Klänge“ zu schaffen.In Projekten, die er mit Musikerkollegen, wie Thomas Larcher oder Florian Bramböck, und Architekturstudenten der  Universität Innsbruck durchführte, zeigt er, wie ähnlich sich die Sprachen von Musik und Architektur und wie kreativitätsfördernd musikalische Vorlagen sein können.„Ich beobachte an mir, dass ich seit meiner interdisziplinären Beschäftigung zum Teil auf ganz andere Weise Architekturen betrachte und Musik höre als früher.“Dienstag 19:30Barbetrieb

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