KUNSTtransPORT liefert EGALität

Thu, 22.08.13 00:00

KUNSTtransPORT
KUNSTtransPORT fordert dazu auf, Grenzen zu verwischen und Kunstrichtungen und Medien zu verknüpfen, um sich dadurch neuen Ausdrucksmöglichkeiten anzunähern, anstatt seine Sprache in abgeblätterte Fensterrahmen einzupassen. Künstlerische Möglichkeiten der Elektronischen Musik und Videokunst werden auf derselben Ebene diskutiert wie neue Formen der Literaturperformance, Fotografie oder aktuelle Entwicklungen der bildenden Künste. Die KünstlerInnen werden dazu angeregt aktiv miteinander in Kontakt zu treten, zu kommunizieren und in einem dynamischen künstlerischen Prozess gemeinsam zu einer offenen Thematik zu experimentieren. Neben der konkreten Abendveranstaltung steht insbesondere die Vermittlung von Kunst in Form von Workshops im Zentrum von KUNSTtransPORT. Jugendliche sollen aktiv in den künstlerischen Prozess eingebunden und mit der Kunstszene sowie mit neuen transmedialen Möglichkeiten in Kontakt gebracht werden.
Rückblick KUNSTtransPORT am 30. 05. 2013
Die Künste-übergreifende Ladung am 30. Mai 2013 bestand aus Arbeiten von über fünfzehn jungen KünstlerInnen aus Innsbruck und Umgebung zum Thema EGALität. Die gesamten Veranstaltungsäumlichkeiten der Kulturbackstube standen den KünstlerInnen für ihre Arbeiten zur Verfügung. Neben den stehenden Installationen, die sich im Bereich Video, Literatur, bildender Kunst oder Fotografie auf unterschiedlichen Ebenen zum Teil auch partizipativ mit EGALität auseinandersetzten, wurde die Thematik auch aktiv ausgehandelt.
Perspektivenvielfalt:
EGALität wurde von den KünstlerInnen aus verschiedensten Positionen in verschiedensten Facetten aufgegriffen: Aus dieser inhaltlichen wie medialen Vielfalt entstand eine perspektivenreiche, grenzüberschreitende und assoziative Annäherung an diese Thematik, die von den Besucherinnen und Besuchern einmalig in ihrer Gesamtheit am Veranstaltungsabend erlebt und zum Teil mitgestaltet werden konnte. Gleichberechtigung und Chancengleichheit wie auch Individualismus im Allgemeinen und das gesellschaftliche, soziale, kulturelle oder politische Engagement der Innsbrucker Bevölkerung im Besonderen wurden zum Thema gemacht. In der grenzüberschreitenden künstlerischen Diskussion wurden zudem Konzepte und Möglichkeiten zur Beteiligung gesucht, ausprobiert und hinterfragt werden.
Die forcierte Perspektivenvielfalt auf die Thematik konnte vor allem durch die unterschiedlichen Erfahrungen und medialen Herangehensweisen der teilnehmenden KünstlerInnen sowie durch spontane Zusammenarbeit erreicht werden.
Die unterschiedlichen Kunstsparten und Genres eröffneten ganz verschiedene Schwerpunkte: So wurde für die Musiker Bobby und Lissie EGALität zum Antrieb für Spontanität und Improvisation, während sich Miriam Tiefenbrunner in ihrer Videoarbeit mit der eigenen Körperwahrnehmung im Spannungsfeld zwischen Idealen der Gleichheit und der Individualität auseinandersetzte. Darüber hinaus drückten sich zum Teil auch die kulturellen Hintergründe der KünstlerInnen in unterschiedlichen Positionierungen aus. Der in Berlin lebende Riadh Ben Ammar präsentierte sein Ein- Personen Theaterstück das Bezug nimmt auf seine Flüchtlingsgeschichte aus Tunesien. Seine ernsten und direkten Emotionen wurden von der elektronischen Musik verstärkt, weitergetragen, aufgelöst und über eine längere Zeit trotz tanzbarer Beats im Raum gehalten. Im Kontrast dazu standen beispielsweise einige Arbeiten der jungen WorkshopteilnehmerInnen, die sich kritisch mit Massenkonsum in einer Wegwerfgesellschaft auseinandersetzten.
Transmedialität:
Die Suche nach Transmedialität erwies sich als genauso spannend wie schwierig. Die Gleichzeitigkeit der verschiedenen Kunstrichtungen und Medien eröffnete neue Rezeptionsebenen, doch die konkrete Zusammenarbeit zwischen den einzelnen KünstlerInnen und das direktes Ineinandergreifen auf struktureller Ebene der Konzepte  geschah nur in Ansätzen – es blieb beim vorsichtigen Herantasten und der Schaffung fließender, respektvoller Übergänge zwischen einzelnen Projekten, die das Publikum vom einen in das nächste trugen.
Offene Rezeption:
Der vielseitige und offene Raum ohne Moderation ermöglichten es den BesucherInnen, selbst zu wählen, wann und wie lange sie sich mit welchen Installationen und Performances mit welchen Hintergründen auseinandersetzten, ermöglichte Stationen zur Partizipation sowie die Möglichkeit einer offenen Rezeption und Diskussion. Die Informationsbeschaffung lag allerdings ebenfalls an jedem/r selbst und viele Zusammenhänge und Verortungen waren nur durch aktive Lektüre zu erhalten, die auf Grund der lockeren Atmosphäre ein Wenig unterging.
Workshop:
Im Zuge von KUNSTtransPORT liefert EGALität fand ein Workshop mit SchülerInnen der HTL für Kunst und Design mit Schwerpunkt Fotokunst statt. Die SchülerInnen suchten unter der Leitung von Bildkünstler David Schreyer Spuren von EGALität in ihrem Alltag und arbeiteten sie künstlerisch auf, entwickelten ihre eigenen Präsentationstechniken und installierten ihre Arbeiten selbstständig in den Räumlichkeiten der Bäckerei. Die fast 15 entstandenen unterschiedlichen Arbeiten waren das Highlight der Abendveranstaltung und zeigten noch einmal die Aktualität des EGAL- Seins in Innsbruck und spannende Ansichten und Geschichten aus dem Alltag von Jugendlichen, denen ganz und gar nicht alles egal ist. Einem künstlerischen Anspruch wurden die Arbeiten ohne Ausnahme gerecht, die SchülerInnen zeigten überraschende Qualitäten in der eigenständigen Umsetzung ihrer Projektideen und waren mit Spaß bei der Ausführung dabei. Viele der SchülerInnen besuchten auch selbst den transmedialen Abend und beschäftigten sich mit den unterschiedlichsten Medien und Projekten.
 
KünstlerInnen: Alexander Spechtenhauser. Bertram Schrettl. Bobby und Lissie. Christian Janek. Kerstin Hruza. Miriam Tiefenbrunner. Martin Mader. Riadh Ben Ammar. Schall&Rauch. Subtape/beatsempres. The Laughin Barbies. Vrottl. wastecooking. 33 SchülerInnen der HTL, u.v.m.
TransporterInnen: Johanna Huter. Johannes Bodner
 
www.kunsttransport.co.at
 

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