Ausstellung: Konturen 012 BENSALEM 5.10. - 11.10. 16:00 – 20:00

Fri, 05.10.12 16:00

Die Veranstaltung Konturen 012 BENSALEM versucht in Vorträgen, Performances, Diskussionen und einer Ausstellung einen ganz grundsätzlichen Blick auf die Grundversprechen der modernen, westlichen Kultur und verweist dabei nicht nur auf die physische und psychische Verfasstheit des Menschen, sondern auch darauf, dass auch die moderne westliche Gesellschaft, so wie diese anderen Kulturen und Religionen unterstellt, schlicht auf einer auf Pragmatik ausgelegten, konstruierten Glaubensstruktur basiert, die mit dem tatsächlichen Wesen der Welt nur bedingt etwas gemein hat.
Programm 5. 10. 2012 – 11. 10. 2012
Fr 5. 10. 2012 – 19:00Eröffnung der Ausstellung C. I. Brom. Bensalem (Peter Brandlmayr)Ausstellungsdauer: 5. 10. 2012 – 11. 10. 2012Öffnungszeiten: 16:00 – 20:00
Die  Ausstellung C.I. Brom. Bensalem versucht anhand einer Auswahl von Installationen des Künstlers C.I. Brom einen ganz grundsätzlichen Blick auf die Grundversprechen der modernen, westlichen Kultur und verweist damit nicht nur auf jene Heilsversprechen aus denen die westliche Kultur hervorgegangen ist, sondern letztlich auch auf jene, die allgemeinen menschlichen Grundfragen, Ängsten und Hoffnungen entsprechen und so als anthropologische Konstanten die Kulturentwicklung des Menschen durchziehen. Auch der modernen Wissenschaft liegt eine Vision einer sorgenfreien und schönen, neuen Welt zugrunde, die Vision einer Welt in der man in Frieden, ohne leiblichen Mangel und voll von Gewissheit, in Gesundheit, ewig leben kann.
Splendid (Maurizio Nardo/ szenische Installation)In dieser Arbeit wird der Zustand von Mangel/Ungewissheit jenem von Sorglosigkeit/Gewissheit gegenübergestellt und die Frage nach der jeweiligen Bedeutung dieser beiden Zustände für das Schöpferische aufgeworfen. Kann der Mensch - denkt man ihn als Mängelwesen, das ständig und umtriebig/kreativ nach einer Erlösung vom Mangel strebt - kann dieses Mängelwesen in der Utopie der totalen Gewissheit bestehen und über sich hinauswachsen, oder ist Bensalem das Schicksal einer Geisterstadt bestimmt? 
Sa 6. 10. 2012 – 19:00Nichts könnte nicht auch anders sein (Marcus Steinweg/ Vortrag)Mit dem Tod Gottes verliert das menschliche Subjekt an Orientierung und gewinnt zugleich an Spielraum, es begreift sich als Spieler-Subjekt, dessen Zukunft mit ihrer Kontingenz an Unberechenbarkeit gewinnt. Es öffnet sich dem Zufall und der Unbestimmtheit. Es erschließt seine Realitäten als Produkte universaler Indefinität. Indefinit ist, was nicht begrenzt ist, ohne dadurch ewig zu sein im theologischen Wortsinn. Das ist der Unendlichkeitsbegriff im Horizont der Entdeckung endlicher Subjektivität: Das nichts absolut festgelegt zu sein scheint. Nichts könnte nicht auch anders sein.
Mo 8. 10. 2012 – 19:00Experiments upon vegetable (Alfred Stohl/ performativer Vortrag)Wien galt seit dem frühen 18. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Weltmetropole der modernen Medizin. Anhand eines bunten Bilderbogens wird in diesem Vortrag die immense wissenschaftliche Kapazität jener Zeit in ihren phantastischen Facetten illustriert. Erfahren Sie die unerhörtesten Fakten, Indiskretionen und Spekulationen über die altehrwürdigsten Koryphäen der Medizin. Lauschen Sie packendsten Stories aus einer Zeit, da die Götter in Weiß noch in Samt, Seide und Brokat gekleidet waren, sich nicht die Hände wuschen und einen Gutteil ihrer Patienten - kunstgerecht um die Ecke brachten.
Di 9. 10. 2012 – 19:00Altar of Solon - Kraft durch Frevel (Ekehardt Reinalter /Performance)Die Fälschung und das Plagiat sind kulturelle Phänomene und erzeugen eine Unschärfe in der Wahrnehmung eines Werkes. Wer hat sich wann an was erinnert? Werke sind Ausdruck der Gegenwart und beinhalten Reminiszenz, wo sie der Rezipient sehen will. Der Betrachter eines Bildes kann nicht anders, als sich zu erinnern; er lebt deshalb in einem Bezugsrahmen vergangener Geschehnisse. Die Performance Altar of Solon ist eine Bewußtseinsverengung; Es zeigt sich, dass die Bilder den Künstler schufen; nicht umgekehrt.
Mi 10. 10. 2012 – 19:00Eine Reise mit den Etappen Berlin-Plötzensee, Frankfurt-Kassel, Venedig-Manoppello. (Hubert Salden /Vortrag)Eine Handvoll Bilder von der Reise und drei Essays in der Tasche  bilden das Gewebe des Vortrags nach meiner Rückkehr aus dem Norden und Süden. Das Kerngebiet meiner Arbeit liegt in der Erforschung des Common Ground und kollektiver Gedächtnisstrukturen in Kunst, Kultur und Gesellschaft.
Do 11. 10. 2012 – 20:00Heilsversprechen und Höllenvisionen. Wissenschaft als Glaubenssystem. (Rückschau, Diskussion, Ausblick) „Alles was zerbrach, umwarf, zermalmte, entrückte, verzückte, das Geheimnis der Folterstätten, die Erfindsamkeit der Hölle selbst - Alles war nunmehr entdeckt, errathen, ausgenützt, Alles stand dem Zauberer zu Diensten, Alles diente fürderhin dem Siege seines Ideals“  (Nietzsche, Genealogie der Moral, 1988, reclam, Stuttgart)
Musik – Fritz Teufel

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