Akustik: Friendly Rich & The Lollipop People Samstag 26.5. 20:30

Sat, 26.05.12 20:30

Der kanadische Wahnsinn Friendly Rich mitsamt dem Vaudeville-Zirkus seiner Lollipop People zum ersten Mal in Europa! In Nordamerika durch die musikalische Leitung der Late Night Show von Tom Green auf MTV bekannt wie Schmidts Katze, ist der exzentrische Barde dem europäischen Publikum bis dahin weitestgehend vorenthalten worden. Das sollte sich ändern. Rar sind sie gesät, aber es gibt sie doch, echte Artisten, die in der Lage sind, durch ihre schiere Gegenwart einen Ballsaal vernunftbegabter, emotional stabiler, in aller Regel logisch handelnder Durchschnittskonzertgänger in eine Soiree von Freaks zu verwandeln. Dass das, was da tönt, zudem zum ersprießlichsten gehört, was der internationale Popzirkus zu bieten hat und in einem Atemzug mit Wegbegleitern und Seelenverwandten wie of Montreal, The Tiger Lillies, The Dresden Dolls , The Great Bertholinis genannt werden muss, braucht nicht extra betont zu werden.
Der Kanadier Richard Marsella alias Friendly Rich ist ein kreativer Tausendsassa: Er studierte unter anderem Instrumentenbau und Musik-Paraden-Pädagogik, komponierte Soundtracks für eine russische Kinderserie, organisiert alternative Kunst-Festivals und nimmt nebenher Platten auf. Wer jetzt denkt, das hört sich etwas verrückt an, sollte erst einmal dieses Album hören. Denn was Marsella und seine Band, die „Lollipop People", mit „Dinosaur Power" auf Platte bannen, könnte man als „symphonisch arrangierten Grusel-Comic-Klezmer-Pop-Soundtrack" beschreiben. Da ertönen plötzlich Opernsängerinnen in einem schrägen osteuropäischen Pop-Stück („The Miserable End of Captain Alonso"), da rezitiert eine übergeschnappte Stimme in einem irren Reigen namens „Fräulein Fleischsalat" eine Sprache, die entfernt an Deutsch erinnert, begleitet unter anderem von Banjo, Blasinstrumenten und Cembalo. Dann wiederum meint man einen 20er-Jahre-Stummfilm-Soundtrack zu hören, der ins Cartoonartige abgleitet („Gentleman's Club"). Andererseits enthält die Platte auch durchaus romantische Stücke wie die Country-Ballade „Maybe Tomorrow", in denen Mr. Richs Stimme das dramatische Timbre eines Nick Cave und die voluminösen Bässe von Brad Roberts („Crash Test Dummies") hat. Ein hörbar mit Spielspaß eingespieltes, komplex instrumentiertes und sehr unterhaltsames Album. "Mardi-Gras-Vaudeville-Cabaret-Polka-Zirkus" für alle Altersklassen. Humorvoll, selbstironisch und wahnsinnig unterhaltsam.
Samstag 20:30im Café veranstaltungsunabhängiger Barbetrieb ab 19:30Eintritt: 7, 9 oder 11 Euro
in Zusammenarbeit mit InnPuls

Ähnliche Veranstaltungen

Zum Programm
  1. Hauseigenes Format
    Fri.

    Das experimentelle Vorabendprogramm: ANMA

  2. Thu.

    Peter The Human Boy

  3. Thu.

    Noah Dillon (AUS)