Die Arbeiten des niederländischen Künstlers Harmen de Hoop sind kleine, oft temporäre Irritationen im öffentlichen Raum, die Orte, Gewohnheiten oder Objekte in Frage stellen. Nahtlos in die urbane Struktur eingewoben akzentuieren sie Brüche und Fehlstellen, um gleichzeitig unerwartete neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. "Ich würde meine Arbeit als Optionen für die Benutzung eines Ortes bezeichnen, als Angebote für das menschliche Verhalten im urbanen Raum."
De Hoop arbeitet ohne Auftraggeber und realisiert seine Interventionen meist illegal. Er bleibt anonym, nimmt somit bewusst keinen Einfluss auf die Dauer seiner Eingriffe, und beugt einer bloßen Wahrnehmung dieser als Kunstobjekte vor. Passanten stoßen eher zufällig, auf ihren alltäglichen Routen, über seine Interventionen am Rande der Wahrnehmungsgrenze. Beispielhaft für die Bedeutung der Anonymität in seinen Werken ist die Reaktion auf die Intervention Basketball Court #6. Auf einem Platz innerhalb einer gerade errichteten Wohnbebauung malte er die Linien eines Basketballfelds. Obwohl diese abrupt von einem Fußweg abgebrochen werden, installierte die Stadtverwaltung nach ein paar Wochen den fehlenden Korb. Nachdem der „Irrtum“ erkannt wurde, entfernte man schließlich die Linien, der Basketballkorb aber blieb.
Harmen de Hoop lebt in Rotterdam, seine vielfach publizierten und ausgestellten Arbeiten reichen von physischen Interventionen, über Aktionen und performativen Skulpturen und Events. www.harmendehoop.com
Samstag 10:00 Vortrag mit Frühstück in der BäckereiDer Vortrag wird auf Englisch gehalten.im Rahmen der Premierentage (www.premierentage.at)
