Wir möchten euch gerne ein neues Hausformat vorstellen:
PORN & JAZZ, unsere Eventreihe für ein aufgeschlossenes Publikum.
Kommt und genießt einen lustvollen, diskursiven und unterhaltsamen Abend, wenn alternative Porn und Erotic-Movies abseits der gängigen, heteronormativen Klischees auf hemmungslosen Jazz treffen. Positive Sexualität, Politik, Gender Issues, Feminismus und Consent stehen im Mittelpunkt der Filmauswahl. Auch ästhetisch/künstlerisch werden die Paradigmen von Mainstream-Porn durchbrochen. Die Filme werden von verschiedenen Formationen aus der jungen, lebendigen Innsbrucker Jazz-Szene untermalt oder umrahmt.
Da der erste Film sehr dialoglastig ist, wird dieses Mal die Jazzband vor und nach dem Film in unserem Café spielen, um euch gemütlich auf den Film einzustimmen und nachher wieder zu entlassen. Für die nächsten Editions ist es aber auch geplant, dass Filme live von diversen Jazz-Musiker*innen neu vertont werden.
Weitere Infos über die Bandkonstellation für diesen Abend folgen bald!
Wir wollen euch nun den ersten Film vorstellen:
Phaidros (2018, Regie Mara Mattuschka, OV, 98min. )
ist definitiv kein Porno im herkömmlichen Sinne. Wahrscheinlich könnte die Beschreibung „Erotikfilm mit Psychothriller Elementen“ passend sein. Bildgewaltig und mit opulenter Ausstattung erzählt er die Geschichte von Emil, der im Staatstheater Phaidros als Partner des berühmt-berüchtigten Werner Maria Strauß auftreten soll. Nicht nur im Theater, auch im Leben will Werner Maria Emils Sokrates werden. Emils Vermieter, der italienische Modist Maurizio, verfolgt auf seine Weise dasselbe Projekt. Auch Madame Oh will Emil in ihren Einflussbereich ziehen. Emil möchte aber etwas anderes. Langsam, aber sicher emanzipiert er sich von der passiven Rolle einer Projektionsfläche für die Wünsche und Gelüste anderer und entdeckt die Liebe zur transsexuellen Lorelei.
Ein Wirbelwind von einem Genre-Hybriden, in dem nichts straight, sondern alles quer gedacht und gemacht ist. Der gleichnamige platonische Dialog über die Vorzüge und Nachteile der (homo)erotischen Liebe wird zum Backstage-Drama an der Sprechbühne, zur beklemmenden Faustiade und schließlich als Krimi-whodunnit neu imaginiert. Dazu glänzende set pieces eines queeren, ins Traumhaft-Surreale verschobenen Wiens der Bars, Cafés und Nachtclubs, bevölkert von einem Ensemble artifizieller, tragikomischer Figuren.
Auszeichnungen:
Bestes Szenenbild, Diagonale 2018 (Paul Horn, Moritz M. Polansky)
Bestes Kostümbild, Diagonale 2018 (Peter Paradies)
gezeigt am Porn Film Festival Vienna 2022.
Doors: 19:00 Uhr
Start: 20:00 Uhr
Collaboration with Anarella Martinez-Madrid, initiator of Lick & Listen and Sex School Berlin.
